Markus Zusak – Die Bücherdiebin

Was für ein trauriges Buch. Viele Leser dieses Buches erzählen, dass es eine gute Mischung aus dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges und der schönen Seiten dieser Zeit beschreibt. Ich kann mich dem nicht anschließen, die Geschichte der Bücherdiebin ist von der ersten Seite an eine Anreihung düsterer und deprimierender Kriegsdetails.

Am Anfang ist man etwas verwirrt, weil der Erzähler in der Ich-Form spricht, bis man bemerkt, dass hier der Tod selbst das Wort führt. Er berichtet von einem zehnjährigen Mädchen, das zuerst seinen Bruder verliert, und direkt danach die leibliche Mutter. Es wird bei Pflegeeltern im Münchener Vorort Molching untergebracht. Es lernt lesen und stehlen, vor allem Bücher. Die Bücher werden während der Bombennächte der Nachbarschaft vorgelesen.

Zwischendurch berichtet der Tod von Bomben auf Köln und Hamburg. Führt in die Kälte von Stalingrad und muss letztlich nach Dachau.

Obwohl man es eigentlich besser weiß, hofft man insgeheim, dass die Geschichte der Bücherdiebin Liesel sich irgendwann doch zum Positiven wendet. Dies ist natürlich nicht so, und so wie der Tod will auch ich niemanden auf die Folter spannen. Liesel wird am Ende zwar überleben und nach Australien gehen, doch ansonsten werden alle anderen Seelen vom Tod eingesammelt werden.

Die Bücherdiebin ist wohl zurecht mit diversen Preisen überschüttet worden. Als Jugendbuch gekennzeichnet weiß ich nicht, ob ich mit vierzehn die geistige Reife für diese Art von Literatur besessen hätte. Insbesondere die letzte beschriebene Bombennacht ist schon sehr grausam. (*****)

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